Geschichte

Geschichte des Klosters der hl. Katharina

  • Erster Drittel des 15. Jh. – Die Existenz einer steinernen gothischen Kapelle durch archäologische Ausgrabungen und Forschung belegt, die in den Wäldern der Kleinen Karpathen auf einem felsigen Hügel über dem „Dubovský“ Bach stand.
  • Ende des 16. Jh. – Angebliche Erscheinung der hl. Katharina einem Hirten, der auf dieser Stelle im Fels eine kleine Kapelle in Form einer Grotte bauen ließ.
  • 1617 – Die hl. Katharina ist einem einfachen Pflüger von Dechtice – Ján Manca – erschienen. Der edler junger Mann Ján Apponyi, Sohn eines reichen Grafen aus Jablonitz, lebt als Eremit in einer Grotte auf diesem heiligen Ort. Nach der durch seine Eltern erzwungenen Rückkehr stirbt Ján Apponyi gleich den nächsten Tag.  Noch Heute ist er als Kandidat für die Heiligsprechung betrachtet und verehrt.
  • 1618 – 21. Dezember – Der Grundstückseigentümer, Graf Krištof Erdődy, gibt die Gründungsurkunde für den Franziskanerkloster heraus


Hypothetische Darstellung der Kirche und des Klosters (Author: Petra Gojdičová)

  • 1619 – Im Kloster leben die ersten zwölf Mönche.
  • 1645 – Kloster und Kirche von dem Heer von Juraj Rákoci I. in der Zeit der Ständeaufstände geplündert und in Flammen gesetzt
  • 1646 – Erneuerung und Umbau des Klosters vom Sohn des Klostergründers Gabriel Erdődy und seine Frau Judita Amade ermöglicht. Die Kirche war in einen umfangreichen Kirchenbau erweitert, dem das ursprüngliche Gebäude aus dem Jahr 1618 wahrscheinlich als Sanktuarium diente.
  • ca. in der Hälfte des 17. Jh. – Im Kloster wurde eine Laienbruderschaft gegründet. Die Mitglieder widmeten sich neben religiösen Aktivitäten auch Kranken und Armen. Auch diese Gemeinschaft wurde später wegen vermutlichem Missbrauch von Ablässen per Dekret aus dem Jahre 1782  von Joseph II aufgelöst.
  • 1663 – Das Kloster wurde von Türken überfallen. Später nach ihrer Vertreibung war es von kaiserlichen Soldaten geplündert, die auch die im Kloster versteckten Adeligen ermordet haben.
  • 1683 – Das Kloster wurde von den Soldaten von Imrich Tőkoly beschädigt
  • 1697 – Während einer großen Wallfahrt versuchten lichtensteinsche Soldaten gewaltsam junge Männer in den Heer anzuwerben. Die Pilger verdrängen zusammen die Soldaten in die Kirche, wo sie einen zum Tode trampeln.
  • 1701 – 9. Januar – Die durch den Mord befleckte Kirche wurde wieder geweiht. Juraj und Krištof II. Erdődy bestätigen durch eine Urkunde, dass sie regelmäßig dem Kloster 500 rheinische Dukaten für seine Erhaltung beitragen werden.
  • 1710 – 9. September – Im Katharinenkloster stirbt zusammen mit anderen Franziskaner auch Benignus Smrtník (geb. 1650) an Cholera. Er war ein bekannter Verfasser religiöser Texte in slowakischer Sprache, wie z.B. „Kunšt dobre umríti“ (Die Kunst eines guten Todes).
  • im Laufe des 18. Jh. – Zahlreiche Wohltäter, vor allem reiche Adelige, aber auch einfache Menschen aus der Umgebung, beschenken großzügig das Kloster. Einige von den Adelsfamilien (Erdődy, Apponyi, Labšanský) lassen sich hier auch beerdigen.
  • 1782 – Der Priester aus dem anliegendem Dorf Naháč, Juraj Fándly, beschwert sich, dass die meisten seiner Gemeindemitglieder lieber die Kirche der hl. Katharina beim Kloster besuchen, als ihre eigene Pfarrkirche in Naháč. Seine Empörung drückte er auch in einem bekannten Werk aus dem Jahre 1789 aus. Das Werk hieß „Dúwerná zmlúva mezi mníchom a diáblom“ (Der geheime Vertrag zwischen Mönch und Teufel) und es handelte sich um das erste Werk, das in der einheitlichen slowakischen Schriftsprache von Anton Bernolák aus dem Jahre 1787 geschrieben wurde.
  • 1786 – 22. Juli – auf Befehl von Kaiser Joseph II. wurde das Kloster aufgelöst, wie auch manche ander Kloster die weder charitative noch pädagogische Tätigkeiten ausübten (insgesammt 738 Kloster)
  • 1787 – 22. Januar – Das Kloster ging in den Besitzt des Staates. Wertvolle Gegenstände und ein reiches Inventar wurden fortlaufend in anliegende Pfarrkirchen übertragen. Vieles wurde aber gestohlen und ist für immer verloren worden…
  • 1788 – 1792 – Im verlassenen Kloster wohnen sieben invalide Kriegsveterane aus Trnava.
  • 1793 – Drei Diebe räuben die Familiengruften under der Kirche aus.
  • 1797 – Aus Ehre zu seinen Vorfahren kaufte der Graf Jozef Erdődy das verwüstete Gebäude ab, er vermeidete aber den Untergang des Klosters, und seine Umwandlung in Ruinen nicht.
  • 1811 – Die Kreuzigungsgruppe, die vor der Kirche stand, wurde von der Adelsfamilie Erdődy nach Dechtice transportiert. Das Original steht vor der Pfarrenkirche in Dechtice bis heute.
  • 1835 – Die letzte Erwähnung von dem „Wärter von Katarínka“ (ein Mann aus Dechtice namens Jozef Kollár).
  • 1869, 1891 – Historiker beginnen sich über das Kloster der hl. Katharina zu interessieren.
  • 1905 – Vier Statuen von Franziskanermönchen, die ursprünglich auf den Turmecken der Kirche standen, wurden zur Familiengruft des Geschlechts Pálffy in Smolenice transportiert.
  • 1930er – Am Ort von Katarínka werden Pfadfinderlager organisiert, Franziskanernovizen machen hier manche Ausflüge.
  • 2. Hälfte des 20. Jh. – Das Kloster, außerhalb der Interesse des Staates, gerät in die Vergessenheit. Historiker Hadrián Radváni und vor allem Jozef Šimončič versuchen, seine Geschichte zu erhellen.
  • 1995 – 3. júl – Die wunderschönen Ruinen kommen dank jungen Freiwilligen und ihrem neuen „Orden der Katharinkaner, Klosterretter“ wieder zum Leben.

Mehr aus der Geschichte

Bedeutende Persöhnlichkeiten

  • Biografie von Ján Apponyi, dem die hl. Katharina am Ort des Klosters erschienen ist
  • Hl. Katharina von Alexandrien – sie ist vermutlich dem jungen Ján Apponyi erschienen, der Kloster und Kirche stehen unter ihrem Patronizium
  • Benignus Smrtník – Prediger und Dichter Benignus Smrtník (1650 – 1710), Artikel aus der Katholischen Zeitung
  • Juraj Fándly – Priester aus dem Dorf Naháč, der die Mönche die im Katharinenkloster lebten, kritisierte